Aquilegia (Akelei) wird der vielgestaltigen Familie der Ranunculaceae (Hahnenfussgewächse) zugeordnet und ist ausschliesslich auf der Nordhalbkugel beheimatet. Heute werden weltweit rund 80 Arten unterschieden, welche von ähnlicher Gestalt aber durchaus gut zu unterscheiden sind. Alle Aquilegien sind zwei- bis dreijährige Krautpflanzen, welche mit ihren farnartig verzweigten Blättern und auffälligen Blüten auch beliebte Zierpflanzen sind.
Das wichtigste Bestimmungsmerkmal der einzelnen Arten besteht denn auch in den unterschiedlich geformten „Spornen“, diesen länglichen, gekrümmten Anhängseln der Blütenblätter, die eigentlich umgeformte Nektarblätter sind.
Sogar der Name Aquilegia soll sich von diesem Sporn ableiten: Aquilex (Pl. Aquileges) bedeutet so viel wie „Rutengänger“ oder „Wassersammler“. Dieser Name bezieht sich auf die mit Flüssigkeit gefüllten „Hörnchen“.
Bei der Flüssigkeit handelt es sich natürlich um Nektar, der den Bestäubern als Nahrung geboten wird. Da ist er aber nicht ganz einfach zu erreichen und stellt ganz besondere Anforderungen an die Mund- und Saugwerkzeuge seiner Besucher. So werden beispielsweise verschiedene nordamerikanische Arten (A. chrysantha, A. caerulea, A. longissima) mit extrem langen Spornen von Motten und anderen langrüssligen Schmetterlingen bestäubt, unsere einheimische Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris) hingegen weist einen stark gekrümmten Sporn auf und wird von Hummeln bestäubt. Wildbienen gelangen mit ihren kurzen Rüsseln nicht bis in den Sporn hinein, knabbern ihn dafür gelegentlich von aussen seitlich an, um trotzdem an den süssen Nektar zu gelangen.
Als Heilpflanze genoss die Akelei im Mittelalter ein hohes Ansehen, da man mit ihr fast alles heilen konnte, ganz besonders aber Geschwüre jeglicher Art. Grund für die Verehrung war aber auch der dreizählige Aufbau insbesondere ihrer grundständigen Blätter, welche nach dem Schema 3x3x3 in Teilblättchen unterteilt sind.